Januar 14, 2025
Emile Coué sagt, alles ist möglich

Emile Coué und seine Methode der Selbstbemeisterung

Emile Coué de la Châtaigneraie, der vom 26 Februar 1857 bis 2 Juli 1926 lebte, war ein französiuscher Psychologe, Apotheker, Hypnotiseur und Entdecker der Autosuggestion.

Ihm gelang in weniger als 25 Jahren der Aufstieg aus dem Nichts zum bekanntesten Psychologen der Welt seiner Zeit. Zunächst korrigierte Emile Coué die falsche und unwirksame Vorstellung von Hypnose, bei der der Hypnotiseur den Patienten dominiert und der ihm hilflos ausgeliefert ist. Später erkannte er, dass die Formulierungen, die zum Erreichen der hypnotischen Trance nötig sind, nur wirkenm wenn der Patient das zulässt. Und dann kommen sie eigentlich vom Patienten selbst.

Damit hatte Emile Coué die Methode der Autosuggestion gefunden. Sie war umwerfend einfach, benötigte keine Vorkenntnisse und nur wenige Anweisungen, war einfach umzusetzen.

Die Grundidee:

Im Unterbewusstsein arbeiten Vorstellungen, Glaubenssätze, die unser Handeln bestimmen. Diese Glaubenssätze können sehr dominant sein und beeinflussen unser gesamtes Leben.

wichtige Aussagen Coués:

Wir besitzen in uns eine Kraft von unschätzbarer Macht, die sich, wenn wir unbewusst damit umgehen, oft nachteilig auf uns auswirkt. Wenn wir sie hingegen bewusst und weise einsetzen, verleiht sie uns die Kontrolle über uns selbst und ermöglicht uns nicht nur, körperlichen und geistigen Leiden zu entfliehen, sondern auch in relativem Glück zu leben, ganz gleich, in welchen Umständen wir uns befinden.“

Autosuggestion ermöglicht uns, die geistigen Qualitäten zu entwickeln, die uns fehlen: Effizienz, Urteilsvermögen, kreative Vorstellungskraft, alles, was uns helfen wird, Erfolg in unser Leben zu bringen.

Egal wie alt, wie gebrechlich, wie egoistisch, schwach oder bösartig wir auch sein mögen, Autosuggestion wird etwas für uns tun. Sie gibt uns ein neues Mittel der Kultur und Disziplin, mit dem die „unreifen Akzente“, die „unsicheren Absichten“ gestärkt und die bösen Impulse an der Wurzel bekämpft werden können. Es ist im Wesentlichen eine individuelle Praxis, eine individuelle Geisteshaltung.

Coués Lebensweg

Coués Familie stammte aus der Bretagne und hatte Wurzeln im französischen Adel. Trotzdem lebte sie in bescheidenen Verhältnissen. Emile war ein sehr guter Schüler und wollte gerne analytischer Chemiker werden. Sein Vater war Eisenbahnarbeiter und die finanziellen Verhältnisse waren schwierig. So verabschiedete sich Coué von diesen Plänen, widmete sich stattdessen der Pharmazie und begann eine Ausbildung zum Apotheker. 1876 erwarb er einen Abschluss in Pharmazie.

Während seiner Arbeit in der Apotheke fiel ihm auf, dass wie wichtig positiver Zuspruch für den Heilungsprozess war. Er lobte die Wirksamkeit der Medikamente, die er verkaufte. Jedes einzelne erhielt eine kleine positive Botschaft, die er seinen Patienten mitgab. Im Prinzip hatte er damit entdeckt, was heute als Plazebo-Effekt bekannt ist. Daraufhin widmete er sein Interesse der Hypnose und studierte weiter bei Hippolyte Bernheim und Ambroise-Auguste Liébeault, zwei führenden Experten der modernen Hypnotherapie.

Im Jahr 1910 verkaufte Coué seine Apotheke und zog nach Nancy, wo er eine erfolgreiche Klinik für Psychologie eröffnete, die jährlich rund 40 000 Behandlungen nicht nur in der näheren Umgebung, sondern auch in Übersee durchführte.

1913 gründete er zusammen mit seiner Frau die „Société Lorraine de Psychologie appliquée“ (Lothringer Schule für angewandte Psychologie). Er bereiste mehrere europäische und amerikanische Großstädte und stellte dort seine Erkenntnisse und Methoden vor. 1920 wurde sein berühmtes Werk „Die Selbstbemeisterung durch bewußte Autosuggestion“ in England, zwei Jahre später in den USA.

Die Coué Methode

Zunächst wandet Coué seine Methode nur unterstützend an, um die mentalen und psychischen Heilungsprozesse seiner Patienten zu fördern. Dann erweiterte er seine Methode, um auch Wesen und Charakter der Patienten zu verbessern.

Die Suggestionen, denen er seine Patienten aussetzte, konnten nichts ausrichten, solange die Patienten sie nicht als ihre eigenen annahmen und damit zu Autosuggestionen machten.

Die Patienten benötigten seine Anwesenheit gar nicht und heilten sich selbst. Sie mussten nur seine inzwischen berühmte Formel anwenden:

„Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser“

Und das möglichst in einem Zustand der vollkommenen Entspannung. Morgens, nach dem Aufwachen, abends, vor dem Einschlafen.

Schnell und möglichst ohne der Sache viel Aufmerksamkeit zu schenken sollte das vor sich gehen. Auf diese Weise, meinte Coué, würde der Inhalt der Formel das Unbewusste direkt erreichen und die erwünschten Veränderungen hervorbringen können.

(Heute geht das eleganter, indem man die Botschaften unterschwellig, von einem Störgeräusch überlagert, dem Gehör zuführt. Das Störgeräusch verdient seinen Namen nicht, ist etwa das Klang von Regen, Meeresrauschen, oder ähnlichem. Man hört gerne zu, lässt sich ablenken und die Affirmationen haben direkten Zugang zum Unbewussten. Dort können sie Wurzeln schlagen, wenn man sie über einen längeren Zeitraum regelmäßig anwendet. Probiert’s mal aus. Es ist verblüffend.)

Coué glaubte, dass das so funktioniere, weil das Unbewusste uns in jeder Beziehung, unser Verhalten und all unsere Gedanken beherrscht. Auch die autonomen Körperfunktionen werden von dem, was er das Unbewusste nennt, reguliert. Und tatsächlich können manche Leute solche Funktionen, den Puls zum Beispiel, durch Autosuggestion beeinflussen.

Laut Coué führt das häufige Wiederholen von Wörtern oder Bildern dazu, dass das Unterbewusstsein diese aufnimmt. Die Heilungen waren das Ergebnis der Nutzung von Vorstellungskraft oder „positiver Autosuggestion“ unter Ausschluss der eigenen Willenskraft.

Coué ging nicht so weit, das Bewusstsein herabzuwürdigen. Aber er wies ihm einen ziemlich unbedeutenden Rang zu. Eine kleine Insel im großen Ozean des Unbewussten.

Einschränkungen und Kritik

Die Erfolgsrate der Autosuggestion liegt bei über 90 %. Es gibt Menschen, die sich grundsätzlich gegen diese Methode sträuben. Wer das klare Bild vor sich sieht, dass das ja ohnehin nur Hokuspokus ist, behält recht. Leider. Wer zu sehr zweifelt oder das Potenzial nicht erkennt, hat verloren.

Manche Kritiker führten an, dass Coués Erfolge nur von kurzer Dauer waren und es den Patienten später wieder schlechter ging. Dranbleiben!!! heißt das Zauberwort. Geduld und Ausdauer sind schon vonnöten.

Aber das sollte kein Problem sein. Positv Denken macht durchaus Freude. 🙂

Jede Idee, die den Geist ausschließlich beschäftigt, wird zur Wirklichkeit

Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

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